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4 | AKTUELLES | November 2019 | Climalife contact #16     Im Falle einer Projektion, Kontamination oder eines Kontakts des Wärmeträgers mit einem Lebensmittel macht jede Kontamination das Lebensmittel ungenießbar, selbst wenn dieses Produkt im Sinne der Vorschriften nicht als giftig eingestuft ist. Das kontaminierte Lebensmittel muss dann vom Markt genommen und unab- hängig von der Zulassung des Wärmeträgers vernichtet werden. Tragen die Wärmeübertragungsflüssigkeiten zur Verringerung der Umweltauswirkungen bei? P-E. D.: Ja, die Art und die Eigenschaften des Wärmeträgers wirken sich auf die Effizienz der Produktion aus. Dies ist insbesondere der Fall bei jenen, die eine niedrige Viskosität und einen nicht fossilen Ursprung aufweisen. Die Pumpen sind kleiner und der Stromverbrauch geringer, sie tragen also zur Verbesserung der Energie- effizienz einer Anlage bei. Greenway® Neo kann beispielsweise bei Tem- peraturen von bis zu -50 °C verwendet wer- den und weist eine niedrigere Viskosität als ein MPG auf, wodurch an Effizienz gewonnen und gleichzeitig weniger Energie verbraucht wird. Ferner ist für Unternehmen mit ISO 14000 Zer- tifizierung der Kälteträger Greenway® Neo mit pflanzlichem Ursprung die ideale Lösung. Die Hauptzutat dieses Kälteträgers, das biobasierte 1,3-Propandiol, gibt bei seiner Herstellung im Vergleich zu einem klassischen MPG 42 % weniger Treibhausgase ab und verbraucht 38 % weniger Energie. Wie steht es mit den Kältemitteln? Gibt es auch ein Kältemittel für jede Anwendung? Wie kann man die richtige Wahl treffen? P-E. D.: Es gibt am Markt verschiedene Arten von Molekülen. Es gibt keine Einheitslösung für alle Produktions- und Konservierungsbedürf- nisse der Lebensmittel. Bei der Entwicklung einer neuen Kälteanlage sollte man jedoch das Kältemittel unter Berück- sichtigung der technischen, wirtschaftlichen und ökologischen Parameter in Abhängigkeit der Bedürfnisse an Kälteproduktion auswäh- len. Geschlossene Anlagen ermöglichen es, die Umweltauswirkungen zu verringern. Bei der Auswahl des angemessensten Kältemit- tels sind mehrere Kriterien zu berücksichtigen, insbesondere: • der GWP des Kältemittels, • die Kälteproduktion, • die Energieeffizienz, • die Verwendung des gewählten Kältemittels, • die Sicherheit, • die Rentabilität. Könnten Sie uns ein paar Beispiele für Käl- temittel und Anwendungen geben? P-E. D.: Natürlich. Solstice® N40 (R-448A) ist die Ersatzlösung für bestehende Anlagen, die mit den sehr häufig in der Lebensmittelindust- rie verwendeten Kältemitteln R-404A / R-507A laufen. Mit einem GWP von 1387 kann es in NK und TK Kälteanlagen in Kühlhäusern, für das Schockfrosten, in Aufbereitungslaboren und für die Aufbewahrung von gefrorenen Produkten verwendet werden. Bei neuen TK und NK Kältesystemen raten wir zum Solstice® L40X (R-455A), das am Markt den niedrigsten GWP (<150) aufweist. Dieses Kälte- mittel weist einen besseren Leistungskoeffizi- enten auf. Mehrere Studien der Branche haben übrigens gezeigt, dass dieses Kältemittel bei Anwendungen in TK Kälte eine Leistungsstei- gerung von mindestens 6 % ermöglicht. Wenn man die Sicherheit betrachtet, ist das R-455A der Klasse A2L quasi nicht entzündbar. Sein Entzündbarkeitsbereich beträgt lediglich 1,1 % und es ist nicht giftig, was einen interessanten Vorteil im Vergleich zum Ammoniak der Klasse B2L darstellt, das häufig bei Lebensmittelan- wendungen genutzt wird. Schließlich, um in Neuanlagen das R-134a bei NK Kälteanwendungen und Klimaanlagen zu ersetzen, ist Solstice® ze (R-1234ze) ein HFO mit sehr niedrigem GWP (<1). Es bietet gute Leistung mit verringerten Umweltauswirkungen. Der vom R-1234ze abgedeckte Temperatur- bereich ist weitaus umfassender als jener des R-134a (er deckt den Bereich von -20 °C bis +110 °C ab), womit neue Anwendungen im Lebensmittelbereich, wie beispielsweise das Blanchieren von Gemüse, in Betracht gezogen werden können, da es das Erhitzen des Wassers auf über 85 °C ermöglicht. Als Fazit: Zu welchen Lösungen raten Sie, um die Energieeffizienz der Lebensmittelan- lagen zu optimieren? P-E. D.: Aus rein energetischer Sicht sind die Kreisläufe mit Direktverdampfung, die mit einem leistungsstarken Dichtigkeits- und Energiekont- rollsystem ausgestattet sind, am effizientesten. Die Wahl des Kältemittels muss in Abhängig- keit seiner volumetrischen Kühlkapazität, der Funktionsweise, der Umgebungstemperatu- ren, der Produktion oder der Lagerung vorge- nommen werden. Ebenfalls zu berücksichtigen ist der Betriebsdruck (ein niedriger Druck hat einen niedrigeren Verbrauch zur Folge und verringert das Risiko von Leckagen). In dieser Hinsicht sind Mischungen auf Basis von HFO interessant. Die indirekten Systeme wiederum verbrauchen mehr Energie, da bei der Zwischenschaltung Energie verloren geht und die Pumpen zusätzli- che Energie verbrauchen. Deshalb ist es wichtig, den Wärmeträger mit den besten thermischen Kapazitäten und der niedrigsten Viskosität aus- zuwählen. Und genau wie bei den Kältemitteln muss man den Aspekt Sicherheit/Toxizität des verwendeten Wärmeträgers berücksichtigen und dabei die Vorschriften und Empfehlungen für den Einsatz beachten.  Sie finden unsere Fallstudien auf unserer Website: • Der Greenway® Neo-Wärmeträger spart Energie: der Beweis bei Coméarandalus. • Dank des Wärmeträgers Greenway® Neo, verrin- gert Danone seinen CO2-Fußabdruck. • IceCool International BV: der erste Hersteller, der Solstice® L40X im großen Stil in der Bäckerei Feihl einsetzt.  


































































































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